Das Pfossental ist wahrscheinlich eines der am wenigsten bekannten Täler in Südtirol, aber ganz sicher nicht weniger faszinierend. Das kleine Tal wurde im Laufe der Jahrhunderte von Eis und Wasser geformt. Das Pfossental ist ein Seitental des Schnalstals, schmal und nicht zu lang (15 Kilometer) und sehr ruhig gelegen. Es gibt einen ca. 4,5 km langen Weg durch das Tal, der wenig schwierig und so gut gepflegt ist, dass sogar Kinderwagen geschoben werden können.

Diejenigen, die es bis zum Talschluss des Pfossentales geschafft haben, waren wie wir geblendet von der  wunderschönen Landschaft, die sich vor ihren Augen präsentierte. Die Landschaft aus strahlenden, grünen Wiesen, umgeben von dichten Wäldern und dem Naturpark der Texelgruppe als Kulisse ist wie eine lebendige Ansichtskarte. Wenn dann noch die Haflingerpferde mit ihren goldenen Mänteln und milchig-weißen Mähnen dazukommen, ist das Spektakel einmalig.

Nur eine halbe Stunde mit dem Auto von der Kurstadt Meran und eine Stunde von der Landeshauptstadt Bozen entfernt, ist das Pfossental ein sehr beliebtes Ausflugsziel in Südtirol. Durch das Pfossental, rund um die Dreitausender der Texelgruppe, führt auch der Meraner Höhenweg (Weg Nr. 24).

 

Pfossental, Schnalstal, Südtirol, Italien
Blick ins wunderschöne Pfossental, einem Seitental des Schnalstals, Südtirol, Italien.    (Foto ©  Shutterstock.com)

Wir starten unsere Wanderung durch das Pfossental vom Bergbauernhof Vorderkaser mit dem Gasthaus Jägerrast. Von hier beginnt der Alm-Erlebniswanderweg, ein Teilstück des Meraner Höhenwegs.  Auf dem ganzen Weg begleitet Sie das Rauschen des Wassers des Baches, mal rechts und mal links des Weges.

Im Jahr 2004 wurde der didaktisch-naturalistische Alm-Erlebniswanderweg im Pfossental geschaffen. Anhand von Bildern und Beschreibungen werden dem Wanderer  an 18  Punkte die Geschichte des Tals bis hin zur Käseproduktion im Pfossental vorgestellt.

Unterwegs kann man an einem der Bauernhöfe, denen man begegnet, anhalten, um sich auszuruhen oder sich mit einem ausgezeichneten Knödeltris oder einem schmackhaften Kaiserschmarren zu stärken. Diese Höfe waren einst die höchstgelegenen Dauersiedlungen in den Ostalpen.

Die erste Alm findet man etwa eine Dreiviertelstunde nach Beginn der Wanderung, wenn sich das Tal nach rechts öffnet und man die Miterkaseralm auf 1.954 m Höhe erreicht. Nach zehn Minuten erreichen Sie die Rableidalm (2.004 m). Die letzte Alm, der Eishöfe, der auf 2.076 Metern über dem Meeresspiegel liegt, ist ein einzigartiger Ort, um es vorsichtig auszudrücken: vor allem wegen des atemberaubenden Blicks, den er auf die 3.281 Meter Hohe Wilde bietet.

Es ist ein historischer Ort, dieser Bauernhof, der heute von junger Leute betrieben wird, die auch Abendveranstaltungen organisieren und sich um die Hütte kümmern, die etwa zwanzig glückliche Wanderer beherbergen kann. Es war im tiefsten Mittelalter, als die Eishöfe um das Jahr 1290 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde.

Die beste Jahreszeit für eine Wanderung im Pfossental ist der Herbst, wenn die warmen Farben dieser Jahreszeit alles gelb, rot und braun färben wie die Palette eines romantischen Landschaftsmalers.

Außerdem gilt dieses Tal als eines der reichsten an Fauna und man kann Adlern, Hirschen, Gämsen und Rehen beobachten. Sie müssen Ihren Blick schärfen, denn die Tiere verschmelzen mit den Felswänden entlang des gesamten Tals. Deshalb ist es der ideale Ort für einen Ausflug in Begleitung eines Wildhüters.

Für alle, die auf der Suche nach Ecken in der Südtiroler Natur sind, die noch unberührt sind, wer die Faszination der Ursprünglichkeit sucht, findet sie hier, im Herzen des Naturparks Texelgruppe, der seit 1976 ein Naturschutzgebiet in Südtirol ist.

 

Headerbild oben: Haflingerpferd im Pfossental, Südtirol, Italien.     (Header Foto ©  Shutterstock.com)
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